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Sittendorf in Schumanns Postlexikon von Sachsen

72. Sittendorf (Bd. 11, S. 166 f.; Bd. 18, S. 774) 

Sittendorf, ein schrifts. Rittergut und dazu gehöriges Dorf im Herzogth. Sachsen, R. B. Merseburg, Kr. Sangerhausen, im schwarzburgschen Amte Kelbra, 1/4 Stunde östl. von Kelbra und eben so weit südl. von Rosla entfernt gelegen. In frühester Zeit gehörte dieses Dorf einem Adlichen, namens Gerhard, dem Bruderssohne des Abts von Herschfeld, Ruthhard, der von 1059 -1072 daselbst amtirte. Dieser letztere brachte durch seinen Bruder, den Vormund des jungen Gerhard, den Ort durch Vergleich an seine Abtei. In der Urkunde heißt der Ort Sibichendorf. Er hat 66 // Häuser, 300 Einwohner, eine Mutterkirche und Schule, in welche die Allersmühle eingepfarrt ist.

Sittendf. (S. 166) ist nicht mehr schwarzbgsch., sond. preussisch, hatte 1825 in 66 H. 338 Einw., u. liegt 3 1/2 St. WSWlich v. Sangerh., 1 St. v. Kelbra u. v. der schwarzbgsch. Gränze, 1 1/2 St. v. Brücken, am nördl. Fusse des Kyfhäusers u. am Anfg. eines Wwärts zur Helme gehnd. Bächleins, in d. goldnen Aue. Auch ist hier ein v. Linsingen'-, früher Arnswald'sches RGut, das jedoch nur aus Schäferei, 2 Hufen u. Trift besteht; es ist Mannlehn, das halb vom OLandesG. (früher v. der Rudolstädter Cancellei), halb v. der Cancellei zu Stollb. relevirt, u. steht in Realien unterm kelbra-heringer Gemeinschaftsgerichte. Vielleicht ist es das Sibichendf., welches ums J. 1060 ein Gerhard seinem Oheim, dem hersfelder Abte Ruthard, gegen eine Pension abtrat, u. welches Schultes für Sittichenbach hält.

(Quelle: Kriependorf, Günter, Die Orte des Landkreises Sangerhausen aus Schumanns Post-, Staats- und Zeitungslexikon von Sachsen (1814-1833), Schriftenreihe der AMF, Heft 179, Febr. 2007, S. 48

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