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Presseberichte


10.12.2010

Informationen für und über die Region am Kyffhäuser


Elvira Pfündner gehört zu den Mitarbeiterinnen in Kelbra. In dem Laden sind viele Prospekte zu touristischen Sehenswürdigkeiten der Region zu finden. (FOTO: MZ)

KELBRA/MZ. Die ersten Kelbraer drückten sich bereits vor der Eröffnung am Schaufenster die Nase platt: Ein Zeichen dafür, wie groß das Interesse am neuen Bürgerladen ist, der am Freitag in der Mittelstraße des Ortes eingeweiht wurde. Die bundesweit bisher einmaligen Einrichtung, die offiziell "Bürger- und Gästeservice Goldene Aue" heißt, soll nicht nur den Kelbraern, sondern der gesamten Region am Kyffhäuser helfen.

Der Laden in Trägerschaft der Stadt steht dabei auf zwei Säulen: Die Einwohner sollen dort Rufbusse bestellen, Informationen über Bus- und Bahn-Fahrzeiten abrufen sowie Behördenöffnungszeiten erfragen können. Außerdem gibt es mit dem Bürgerladen jetzt erstmals eine Touristeninformation in der Kyffhäuserstadt. Möglich wird dies durch Förderprogramme zur Gestaltung des demografischen Wandels. Werner Tschochner, der den kranken Kelbraer Bürgermeister Reinhard Teschke vertrat, bedankte sich bei den vielen Mitwirkenden, die das Vorhaben möglich gemacht hatten. Habe doch Kelbra nach der Wende stark auf den Tourismus gesetzt. Nun sei es gelungen, etwas zu schaffen, was den Tourismusgedanken mit Dienstleistungen für die Bürger verbinde.

Der jetzige Standort des Bürgerladens in der Kelbraer Mittelstraße stellt nach Angaben der Stadt aber nur eine Übergangslösung dar. Geplant ist, dass der Bürgerservice in absehbarer Zeit in das zentraler gelegene Gebäude der denkmalgeschützten alten Brauerei in der Jochstraße umzieht.

André Schröder (CDU), Staatssekretär im Landesverkehrsministerium, hat am Freitag einen so genannten Bewilligungsbescheid über rund 80 000 Euro übergeben. Mit Hilfe des Fördergeldes soll das Dach des Brauereigebäudes saniert werden. Weitere Fördermittel sind in Aussicht gestellt. Damit könnte dann auch das Innere des Gebäudes, in dem ein Bauernladen der Agrar GmbH zu finden ist, in Ordnung gebracht werden. Geplant ist dann, das Angebot des Bauern- mit dem des Bürgerladens zu verknüpfen.

Teschke hatte jüngst bei einer Einwohnerversammlung von einem Experiment gesprochen. Er wolle keinen übertriebenen Optimismus verbreiten, mit dem Bürgerladen könne aber etwas geschaffen werden, was nachhaltig wirke. Er müsse nun nur von den Bürgern, den Gewerbetreibenden und den Hoteliers der Region angenommen werden.

Finanziell ist der Bürger- und Gästeservice erst einmal für zwei Jahre gesichert. Zu Beginn soll die Einrichtung von Mitarbeitern des Projektes Bürgerarbeit und des Heimatmuseums betrieben werden. Fünf wurden in den vergangenen Wochen für ihre neue Aufgabe geschult. Nach Auslaufen der Bürgerarbeit Mitte kommenden Jahres sei die Arge bereit, für die Beschäftigten zwei Jahre lang 50 Prozent der Lohnkosten zu übernehmen, sagte Teschke. Ziel müsse es sein, dass der Laden nach den zwei Jahren so hohe Einnahmen erwirtschafte, um zumindest einen Mitarbeiter bezahlen zu können. Das soll mit Hilfe der unterschiedlichsten Kooperationen geschehen, für die die Einrichtung Provisionen bekommt.

Der Bürgerladen ist bis 31. März dienstags bis samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Im Sommerhalbjahr stehen die Mitarbeiter auch sonntags zur Verfügung.

Telefonisch ist der Bürgerladen unter 034651 / 45 99 95 erreichbar. 

10.12.2010
Copyright: Mitteldeutsche Zeitung

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