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Presseberichte


04.01.2011

Sanierte Straßen und gute Infrastruktur sind größte Erfolge

Bürgermeister Teschke zieht Bilanz


Kelbras Stadtoberhaupt Reinhard Teschke. (FOTO: MZ)

KELBRA/MZ. Wenn es um Kelbra ging, fiel meist sein Name. 14 Jahre lang hat Reinhard Teschke als Bürgermeister die Entwicklung der Stadt am Fuße des Kyffhäusers maßgeblich mitgeprägt. Am Mittwoch übergibt der 71-Jährige auf einer Festveranstaltung sein Amt an seinen Nachfolger. Schwer fällt ihm der Abschied nicht.

"Mir wird nicht die Decke auf den Kopf fallen", sagt der Diplom-Ingenieur, der, obwohl längst Rentner, das Ehrenamt als Bürgermeister zumeist als Vollzeitjob ausübte. In seiner sachlich-ruhigen Art hat er versucht, seinen Heimatort voranzubringen. Nur so nebenbei, das wusste er von Anfang an, ist das nicht zu schaffen. Insofern freut er sich, künftig mehr Zeit zu haben. Und Teschke kann auf ein bestelltes Feld verweisen: Trotz chronischer Geldnot ist in seinen beiden Amtszeiten vieles geschaffen worden. Die meisten Straßen und viele Häuser in Kelbra, den mittlerweile drei Ortsteilen Sittendorf, Thürungen und Tilleda sind saniert. In Sittendorf ist eine Jugendherberge entstanden. Der Kelbraer Sportplatz sucht in der Region seines gleichen. Teschke hat sich dabei bemüht, dass im Dschungel der verschiedenen Förderprogramme kein Stückwerk, sondern ein vernünftiges Ganzes entstanden ist.

Mehr noch als über das Geschaffene freut er sich aber über das Vertrauen, das die Bürger zu ihm gefasst haben. Selbst in persönlichen Dingen suchten sie den Rat ihres Bürgermeisters. Für den Parteilosen, der der SPD nahe steht, der Beweis, bei seiner Amtsführung "nichts großartig falsch gemacht zu haben". Freimütig räumt er aber auch Niederlagen ein. So habe er immer gedacht, dass sich der Tourismus, auf den die Kelbraer große Hoffnungen setzten, schneller entwickelt. Ein Trugschluss. Dabei gehört die Landschaft zu den schönsten in Deutschland. Und das Gelände am Stausee bietet sich geradezu für eine große Freizeitanlage an. Nur ist es trotz zahlreicher Versuche nie gelungen, einen Investor dafür zu finden. Selbst als Stadt ins Risiko zu gehen und zum Beispiel ein Hallenbad zu betreiben, das wollten die sparsamen Kelbraer aber auch nicht. "Wir waren uns im Stadtrat einig, dass das eine Nummer zu groß für unseren Ort ist", sagt er. Das Thema bleibt für seinen Nachfolger.

Was will er mit seiner neuen Freizeit nun anfangen? Der 71-Jährige lacht. "Langeweile kommt bestimmt nicht auf. Es gibt eine große Liste meiner Frau mit Dingen, die an unserem Haus in den vergangenen Jahren liegen geblieben sind." Dann will er die Geschichte des Feingerätebaus in Kelbra aufschreiben, der in Glanzzeiten mit bis zu 250 Leuten Einspritzdüsen für Schiffsdieselmotoren herstellte und dessen Chef Teschke jahrzehntelang war. Und auch Ansgar, der zwölfjährige Enkel, soll künftig mehr von seinem Opa haben. Wichtig ist Teschke auch, gesund zu bleiben. Gerade in den Wochen vor Weihnachten, als es nach einer Routineoperation nicht gut stand, habe er bemerkt, wie wichtig Gesundheit ist.

Die Amtsübergabe an Lothar Bornkessel findet am Mittwoch im Hotel "Kaiserhof" statt. Beginn ist um 19 Uhr. 

VON FRANK SCHEDWILL, 04.01.11
Copyright: Mitteldeutsche Zeitung

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