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Presseberichte


20.01.2011

Fürstliches Inventar bleibt vorerst im Schloss Stolberg


Wie in alten Zeiten: Im Stolberger Schloss sind gegenwärtig auch Teile alter Rüstungen im Original zu sehen. (FOTO: STEFFI ROHLAND)

STOLBERG/MZ. Für Schloss Stolberg ist es die Chance. Das Inventar aus der 800-jährigen Geschichte des Fürstenhauses soll nach Möglichkeit in einer Dauerausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Zu den Modalitäten laufen derzeit Gespräche zwischen dem Verein Freunde des Hauses Stolberg-Stolberg, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Eigenbetrieb Tourismus und Stadtwirtschaft der Gemeinde Südharz, dem Wirtschafts- und dem Kultusministerium des Landes.

Seit der Eröffnung im September haben rund 9 500 Gäste die Jubiläumsausstellung besichtigt, sagte Jost-Christian Fürst zu Stolberg-Stolberg in einem Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung. "Die Ausstellung ist ein großer Erfolg. 9 500 Gäste sind mehr, als wir erwartet hatten. Die Leute waren begeistert. Es ist ja auch das erste Mal seit unserer Flucht im April 1945, dass das Stolberger Schloss wieder ein bisschen so präsentiert wird, wie es früher war." Es fehle allerdings an kleinen Dingen, um die ursprüngliche wohnliche Atmosphäre zu zeigen. Die fürstliche Familie habe auch nur einen kleinen Teil der Dinge zurückbekommen, die es früher im Schloss gab. Ein Teil des Inventars war über Jahrzehnte im Schloss Wernigerode ausgestellt oder in der Moritzburg Halle untergebracht.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Eigentümerin des Stolberger Schlosses, würde eine Dauerausstellung mit dem Inventar durchaus begrüßen. Denn man suche nach Möglichkeiten der denkmalgerechten Nutzung des Schlosses und lege Wert darauf, dass es öffentlich zugänglich ist. So würde "Schloss Stolberg noch stärker zu einer touristischen Attraktion und einem Anziehungspunkt für Besucher werden", sagt Sprecherin Ursula Schirmer.

Auch das Kultusministerium des Landes, das im vergangenen Jahr den Verein Freunde des Hauses Stolberg-Stolberg mit 90 000 Euro unterstützt hat, plädiert für eine längere Ausstellung. Der Zuwendungsbescheid über die Förderung enthielt sogar eine "Auflage", wonach die Sonderausstellung zumindest "in Teilen als Dauerausstellung mit einer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren weitergeführt wird", wie die Pressestelle mitteilt.

Gegenwärtig werde geprüft, ob und welche Teile der Ausstellung als dauerhafte Präsentation im Schloss bleiben sollten, so Ursula Schirmer von der Stiftung. Zugleich müsse gewährleistet sein, dass im Schloss das Stolberger Haus des Gastes als Anlaufstelle für Touristen betrieben wird und die Zustimmung aller Beteiligten - von den Leihgebern bis zu den Fördermittelgebern - vorliegen.

Doch so einfach, wie man es als Außenstehender vermuten würde, lässt sich die Sonder- nicht in eine Dauerausstellung umwandeln. Denn einige Räume im ersten Stock des Fürstenflügels, in denen jetzt das fürstliche Inventar die Besucher fasziniert, bilden das Haus des Gastes. Darüber gibt es seit der Wiedereröffnung des Schlosses einen Vertrag zwischen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz als Eigentümerin der Immobilie und der Stadt Stolberg. Für den Ausbau dieser Räume sind zweckgebundene Fördermittel aus dem Wirtschaftsministerium des Landes geflossen. 

VON HELGA KOCH, 20.01.11

Copyright: Mitteldeutsche Zeitung

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