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Presseberichte


28.03.2011

Frischer Fisch für die Helme

Vereine aus Sangerhausen und Wallhausen setzten Bachforellen aus. Saison beginnt am 1. April


Andreas Hartmann am Sonnabend beim Einsetzen von Bachforellen in der Nähe von Brücken. (FOTO: RALF KANDEL)

BRÜCKEN/MZ. "Verkehrte Welt" für Günther Ruppe, Andreas Hartmann und ihre Mitstreiter: Die leidenschaftlichen Angler zogen am Sonnabend die Fische nicht aus dem Wasser, sondern setzten Bachforellen in die Helme ein. Insgesamt 500 Kilogramm Forellen wuchsen in den vergangenen zwei Jahren einem Aufzuchtbetrieb heran, um nun in diesen Tagen in der Helme ausgesetzt zu werden. Die jüngste Aktion wurde organisiert und durchgeführt von den Angelvereinen Thomas-Müntzer-Schacht Sangerhausen und Wallhausen.

Auf der vom Anglerverband gepachteten Helmefläche von 150 Hektar werden neben den Forellen jedes Jahr auch 3 000 kleine Aale und 1,5 Tonnen Karpfen ausgesetzt. Mit diesen Maßnahmen soll der Fischbestand in der Helme deutlich verbessert werden. Aber nicht nur Fische, die später einmal im Kochtopf landen könnten, werden von den Anglern in der Helme ausgesetzt. Auch geschützte Arten wie Zehrten und Elritzen wurden schon in der Helme wieder angesiedelt mit dem Ziel, das Gewässer so naturnah wie möglich zu erhalten. Dazu gehört auch ein artenreicher Fischbestand. Nach der Einsetzungsaktion hofft Andreas Hartmann, dass seine bei mitunter strömendem Regen durchgeführte Arbeit und die seiner Mitstreiter erfolgreich ist. So ganz gewiss ist das nämlich nicht. "Die Angel-Saison beginnt erst am 1. April, aber schwarze Schafe gibt es garantiert. Die angeln einfach, wann sie wollen", erklärt er. Ohnehin ist Hartmann auf diese Art Petrijünger nicht gut zu sprechen. "Ganz einfach und ganz klar: Schwarzangeln ist kein Kavaliersdelikt, das ist Wilderei und strafbar." Dabei verweist Hartmann darauf, dass selbstverständlich die Angler an der Helme patroullieren, um die Einhaltung der Gesetze zu überwachen. "Aber wir können natürlich nicht überall sein", schränkt er ein.

Weitere Kontrahenten der Angler sind natürlich auch die Kormorane. Noch immer bekommen die Angler Wutanfälle beim Gedanken daran, dass der "Fischräuber" im vergangenen Jahr zum Vogel des Jahres gekürt wurde. "Das ist zum Glück vorbei", so noch einmal Hartmann.

Er wünscht sich nun, dass sich die Angelfreunde an die Regeln halten und einen Beitrag leisten, dass die Helme wieder wie in früheren Jahren ein fischreiches Gewässer wird. Und dass ihm das Anglerglück wohl gesonnen ist und in absehbarer Zeit auch mal die ein oder andere Bachforelle, die am Sonnabend eingesetzt wurde, am Haken hängt.

VON RALF KANDEL, 28.03.11

Copyright: Mitteldeutsche Zeitung

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