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Der Kaiser und die Musikanten

Einige Musikanten beschlossen, auf den Kyffhäuser zu gehen und zu spielen. „Wo ist Utchen?" riefen sie, oben angekommen. Da fing sogleich der Hahn an zu krähen und kurz darauf erschien Utchen. Sie begrüßten die Prinzessin und sagten, daß sie dem Kaiser Friedrich ein Ständchen bringen wollten. Sie spielten drei Stücke, erhielten aber nur drei Eichenzweige, welche ihnen Utchen zum Lohne an ihre Hüte steckte. Ein tiefsinniger Musikant wollte noch immer weiter spielen, doch die anderen sagten: „Laß uns zum Ritter auf die Rothenburg gehen. Da ist's doch noch ein ander Werk als bei dem alten Kaiser in seinem Turm. Der zahlt dort noch mit ordentlichem Gelde und ißt und trinkt wie unser eins und wohnt nicht unten im Turm, sondern in einem schönen anmutigen Schlosse mit stattlichen Zimmern. Kaiser hin, Kaiser her! Der Ritter ist unser Mann!" Sie machten sich also auf den Weg zur Rothenburg. Utchens Sträuße rissen sie von den Hüten. Nur der eine, welcher noch länger in den Ruinen des Kyffhäuserschlosses hat spielen wollen, ließ die Zweige an ihrer Stelle. Wie sie nun der Rothenburg sich näherten, riefen sie: "Juchhe, juchhe! Pförtner, tu auf, die lustigen Musikanten kommen! Der Ritter von der Burg mit seiner Gemahlin lebe hoch!" Da schwenkten sie alle ihre Hüte. Am Hute des tiefsinnigen Musikanten jedoch blitzte und blinkte es. Da eilten die übrigen nach dem Kyffhäuser zurück, aber ihre Zweige waren verschwunden.

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